Das menschliche Gebiss besteht aus den Schneidezähnen, die vorne sitzenden, scharfen Zähne sind zum Abbeißen der Nahrung, der Eckzähne, der Vormahlzähne und der Backenzähne. Je nach Alter sind sie in unterschiedlicher Zahl bis zum Erwachsensein, dann sind sie mit der Anzahl von 32 Zähnen vollzählig vorhanden. Die Weisheitszähne, die zwischen dem 16. Und 40. Lebensjahr erscheinen, nehmen eine besondere Stellung im Gebiss ein, bei manchen Menschen kommen erst gar keine Weisheitszähne. Sie sind ein Überbleibsel aus der Entwicklungszeit des Menschen. Das Gesicht der Vorfahren sah vor Millionen von Jahren noch ganz anders aus. Der Ober- und Unterkiefer war länger und bot den Zähnen – es waren ebenfalls 32 Stück – viel mehr Platz als heute. Deshalb hat der letzte, der spät durchbricht, heute Probleme damit.
Den Namen Weisheitszähne haben sie wohl erhalten, weil sie erst spät erscheinen und der Mensch dann schon im Erwachsenenalter ist, was für das „Zähne bekommen“ ein weises Alter ist. Die Anlage der Weisheitszähne ist schon früher im Röntgenbild erkennbar. Durch ihre eher beengte Lage sind Weisheitszähne gerne von Problemen begleitet. Während sie im Oberkiefer noch relativ wenig stören, ist die Lage im Unterkiefer meist störender. Weisheitszähne kommen als letzter Zahn und müssen sich deshalb durch das vollständig ausgebildete Gebiss durcharbeiten. Es kann auch sein, dass überhaupt kein Platz mehr zum Durchbrechen vorhanden ist. In diesem Fall sind Entzündungen bis zu Abszessen häufig vorkommend. Bei einem einseitigen Wachstum ist der notwendige Gegenspieler nicht da, es kann eine Fehlstellung oder Zähneknirschen entstehen. Weisheitszähne müssen deshalb in den meisten Fällen entfernt werden.
Sorgen um die Entfernung
Die Entfernung von Weisheitszähnen ist auch bei aller fortschrittlicher Medizin für die meisten Menschen etwas Beängstigendes. Wenn der Zahnarzt dazu rät, den Weisheitszahn oder gleich alle zu entfernen, machen sich viele Patienten Sorgen. Die Entfernung ist notwendig, wenn
- Der Weisheitszahn eine falsche Position einnimmt
- Wenn er die Nachbarzähne verdrängt
- Wenn er an den direkten Nachbarzahn zu dicht herankommt
- Wenn er sich entzündet
Je nach Befund wird der Zahnarzt den Weisheitszahn selbst entfernen, bei schwieriger Ausgangslage kann die Überweisung zu einem Kieferchirurgen erfolgen. Normalerweise werden Zähne durch eine lokale Betäubung schmerzfrei entfernt. Wenn der Patient sehr ängstlich ist, kann auch eine leichte Sedierung des Patienten erfolgen. Er befindet sich dann durch ein Medikament in einem Dämmerzustand und nimmt die ganzen Vorgänge nicht deutlich wahr. Eine Vollnarkose kann auch durchgeführt werden, das wird besonders dann vorgenommen, wenn mehrere Weisheitszähne gezogen werden müssen. Durch eine gute Nachsorge ist ein solcher Eingriff nicht so schrecklich, wie vielfach vermutet wird.